Bei der Nachwuchswerbung stehen auch die Feuerwehren landesweit vor dem gleichen Problem wie viele andere ehrenamtlich tätige Vereine und Institutionen. Es mangelt an Menschen, die sich uneigennützig für die Gemeinschaft einsetzen wollen. Meist ist die Jugendfeuerwehr die einzig sichere Quelle für neue Kameradinnen und Kameraden. So genannte Seiteneinsteiger im Erwachsenenalter sind eher die Ausnahme. Ein wahrer Glücksfall konnte die Feuerwehr Pfungstadt-West verbuchen, als Manuel Hain aus privaten Gründen seine Heimat in Thüringen verließ, um in Pfungstadt sesshaft zu werden. Da er aus einer alteingesessenen Feuerwehrfamilie stammt, war es für ihn selbstverständlich, dass er im Feuerwehrhaus im Floriansweg anklopfte und seine Mitarbeit bekundete.
Wir konnten damit einen gut ausgebildeten und sehr engagierten Feuerwehrmann in unseren Reihen aufnehmen.
So war es auch nur eine Frage der Zeit, bis der Plan reifte, „seine“ „Heimat-Feuerwehr“ in der Stadt Hirschberg im Saale-Orla-Kreis zu besuchen.
Nun war es vor wenigen Tagen endlich soweit, vier Kameradinnen und sechs Kameraden starteten im Floriansweg in Richtung Südthüringen, nahe dem bayerischen Hof. Die Feuerwehr der 2100 Einwohner zählenden Gemeinde ist als Stützpunktfeuerwehr, sie bildet mit zwei weiteren Feuerwehren die Stützpunktfeuerwehr Süd im Saale-Orla-Kreis, in Hanglage gebaut und relativ großzügig bemessen. An die zweistöckige Fahrzeughalle schließen sich Funktionsräume und Werkstätten an. Auch ein Museum mit historischen Fahrzeugen und Geräten ist hier untergebracht. Eine Abordnung der rund 30 Aktiven, darunter auch die Eltern unseres Kameraden Manuel Hain, nahm uns freundlich in Empfang. An die umfangreiche und informative Führung durch die Liegenschaft und der Besichtigung des modernen Fahrzeugparks gab es eine ganz besondere Stadtrundfahrt, die an dem hoch über der Stadt thronenden Schloss, 1678 im Barockstil erbaut, mit toller Aussicht auf die Stadt und das Saaletal ihren Höhepunkt hatte. Besonders deshalb, denn die Rundfahrt bei Kaiserwetter erfolgte mit einem aus dem Jahr 1930 stammenden Magirus-Löschfahrzeug (LF12), alles einschließlich des Maybach-Motors noch original! Die Teilnehmer waren von dem offenen Feuerwehrauto so in den Bann gezogen, dass vermutlich nicht alle Eindrücke des schönen Saalestädtchens bewusst wahrgenommen wurden.
Zurück in der Feuerwehr wurde vom dortigen Team zu Steaks und Thüringer Bratwurst bei kühlen Getränken eingeladen.
Nach einem tollen Tag traten die Pfungstädter mehr als zufrieden und voller neuer Eindrücke die Heimfahrt an. Vorher wurde aber schon ein Gegenbesuch abgesprochen, vermutlich schon zum Schlauchturmfest am dritten Juni-Wochenende. Dann kann das Kennenlernen und der fachliche Austausch nochmals vertieft werden.
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